OLEC - Pressemitteilung 13. Juli 2017
Oldenburg. Wenn die Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt „Energetische Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst Oldenburg (ENaQ)“ als sogenanntes Leuchtturm-Projekt auswählen, fließen in den nächsten fünf Jahren Fördermittel in Höhe von rund 18 Millionen Euro in das ambitionierte Vorhaben auf dem Fliegerhorst-Gelände.
Ein großer Beteiligter im Verbund von 21 Partnern aus Industrie und Forschung ist der Oldenburger Energiecluster OLEC e.V. OLEC als Netzwerk ist im Projekt zentral für alle Aufgaben im Wissens- und Technologietransfer verantwortlich. Zudem sind viele OLEC-Unternehmen im Projekt direkt mit dabei. Darauf verwies am Donnerstag Roland Hentschel, Vorstandsvorsitzender von OLEC e.V.:
„Über die Hälfte der beteiligten Partner gehört dem OLEC-Netzwerk als Mitglieder an. Dies zeigt die umfangreiche und technologieübergreifende Kompetenz, die wir in unserem Netzwerk bündeln. Wir forcieren seit längerer Zeit die gemeinsame Projektarbeit im Netzwerk. Das kann sich hier für ein bedeutendes Zukunftsprojekt in Oldenburg auszahlen“, freut sich Roland Hentschel. Hentschel wies zudem daraufhin, dass zusätzlich zur Bundesförderung auch die Wirtschaftspartner ca. 8,5 Millionen Euro Kofinanzierung zugesagt haben – viele davon kommen von OLEC-Mitgliedern.
Dabei reichen die Themenbereiche der Mitglieder von der Konzeption und Planung der Smart City Infrastruktur, über die Durchführung von Wirtschaftlichkeitsanalysen bis zur Gestaltung der partizipativen Prozesse. Auch die Betrachtung der Nutzerakzeptanz sowie entstehender Schulungsbedarf von Handwerk und Dienstleistern werden von OLEC-Mitgliedern im Projekt bearbeitet.
Hintergrund
Eine Projektskizze war von einem Konsortium mit insgesamt 21 Partnern aus Industrie und Forschung unter Federführung von Stadt Oldenburg und OFFIS eingereicht worden. Der Projektantrag ist aus dem Ende vergangenen Jahres im Auftrag der Stadt Oldenburg von OFFIS entwickelten Strategiepapier „Smart City Oldenburg – der Mensch im Zentrum“ mit konkreten Ansätzen für die Umsetzung in den Bereichen Energie, Verkehr, Verwaltung und Lebensqualität hervorgegangen.
Ein Teilbereich des Fliegerhorstes – ein 3,9 Hektar großes, vormals militärisch genutztes Areal – ist als „lebendes“ Labor für die Erprobung neuer Smart City-Technologien vorgesehen.
Wie muss eine lokale Energiegemeinschaft eines Nachbarschaftsquartiers aus sozialer und betriebswirtschaftlicher Sicht ausgestaltet sein, um eine hohe Akzeptanz bei Anwohnern, Besitzern der Erzeugungseinheiten und Dienstleistern zu erlangen und auch langfristig attraktiv sowie betriebswirtschaftlich tragbar zu sein? Das ist eine Kernfrage im Projekt.
Hierfür ist geplant, ein Infrastrukturkonzept zu erarbeiten und umzusetzen, das die physischen Infrastrukturen Strom, Wärme und alternative Antriebsformen mit Hilfe von Energiekopplern miteinander in einem Sektor übergreifenden Versorgungsnetz verbindet. Die Anwohner sollen über ein Community-Portal als Energieproduzenten und -konsumenten in die Konzeption von Anreizmodellen für die Bildung lokaler Energiegenossenschaften und der daraus abgeleiteten Geschäftsmodelle für die Dienstleister zum Aufbau und Betrieb von derartigen Quartieren einbezogen werden.