Klimaschutzaspekte spielen in den Bereichen Bauen und Wohnen eine besondere Rolle. Ein „Weiter so“ gilt aus Sicht von Experten mit Blick auf den Bau- und Wohnungssektor mittlerweile als ausgeschlossen. Doch welche Instrumente stehen den Kommunen zur Verfügung, um auf die notwendige Dekarbonisierung der Energieversorgung zu reagieren? Wie lassen sich klimaneutrale und energiearme Quartiere realisieren?
Fragen, auf die der Branchentag mobil Antworten in Oldenburg lieferte. Der Oldenburger Energiecluster OLEC e.V. und der LEE initiierten gemeinsam mit dem Strategierat Energie Weser-Ems eine Diskussionsrunde zwischen den an der Energiewende beteiligten Akteuren aus Politik, Wissenschaft, Ministerien, Betreibern und Projektierern.
Am „Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst Oldenburg“ wurde exemplarisch aufgezeigt, wie die Energiewende im urbanen Raum gestaltet werden kann.
Jürgen Krogmann, Oberbürgermeister Oldenburg, erklärt dazu: „Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Energiepreisentwicklung, die stark an die uns zur Verfügung stehenden Energiemengen gekoppelt ist, müssen wir innovative Projekte wie das Energetische Nachbarschaftsquartier konsequent weiter vorantreiben. Wir können es uns als Stadt nicht erlauben, Potenziale erneuerbarer Energien ungenutzt liegen zu lassen – im Gegenteil: Wir müssen sie als echte Chance auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035 sehen, nutzen und ergreifen.“
Roland Hentschel, Vorstandsvorsitzender des Oldenburger Energiecluster OLEC e.V.: „Zu den Kernthemen des Projekts gehört für uns aus Netzwerksicht auch die Frage, wie eine lokale Energiegemeinschaft eines Nachbarschaftsquartiers sozial und wirtschaftlich konzipiert sein muss: Für die Menschen, die dort zukünftig leben, und unter den vorherrschenden regulatorischen Rahmenbedingungen, müssen langfristig attraktive und betriebswirtschaftliche Lösungen gefunden werden.“
LEE-Geschäftsführerin Silke Weyberg ergänzte: „Die Energiewende im urbanen Raum stellt den Klimaschutz vor besondere Herausforderungen. Deshalb ist es so wichtig, Bauen, Wohnen und Energieversorgung zusammen zu denken und ganzheitliche Konzepte für die Versorgung durch Erneuerbare Energien zu realisieren.“
Diskutierten zu den bereits erarbeiteten Lösungsansätzen im Energetischen Nachbarschaftsquartier in Oldenburg: Martin Michalik, CDU Fraktion Bremen; Jürgen Krogmann, Oberbürgermeister Stadt Oldenburg; Sebastian Specht, OLEGENO Oldenburger Energie-Genossenschaft eG; Dr. Sven Rosinger, OFFIS e.V. und Stefanie Brinkmann-Gerdes, GSG OLDENBURG Bau- und Wohngesellschaft mbH.