Metropolregion Nordwest fördert Vorhaben zur Energietransformation

Die Metropolregion Nordwest ist das Schaufenster der Energiewende. Um die Vorreiterposition halten zu können, bedarf es weiterer regionaler Anstrengungen und wichtiger Wei­chenstellungen - für die Verfügbarkeit von alternativen Energien, zur Sicherung der Infrastrukturen, für den Innovationstransfer sowie die Qualifizierung und Ausbildung von Fachkräften. Doch so an­ spruchsvoll die Herausforderungen sind, so innovativ sind auch die Lösungsansätze der regionalen Ak­teurinnen und Akteure. Dies zeigte sich bei der Übergabe der Förderbescheide der Metropol­region Nordwest im Bremer Rathaus am Freitag, den 01. März.

Das Projekt Metropolregion Nordwest für Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften soll die Akteure des Nordwestens „energy-sharing-ready" machen und sie darauf vorbereiten, lokal erzeugte Energie vor Ort verbrauchen zu können. ,,Energy-Sharing ist ein wichtiger Baustein der Energiewende, weil je­de Akteurin und jeder Akteur bei sich vor Ort aktiv werden und mitwirken kann. Wenn wir den Kampf gegen den Klimawandel gewinnen wollen, brauchen wir nicht nur die großen Lösungen, sondern auch ganz, ganz viele kleine. Deshalb ist Energy-Sharing so wichtig", betont Andreas Bovenschulte, Präsi­dent des Senats der Freien Hansestadt Bremen und Mitglied im Vorstand der Metropolregion Nord­west.

Ein weiterer innovativer Pilot für die Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien entsteht mit dem Projekt Risiko- und Sicherheitskonzept für kritische Infrastrukturen (KRITIS) in Transit­ kommunen der Metropolregion Nordwest. ,,Die Gefahren eines Ausfalls kritischer Infrastrukturen wurden spätestens mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine drastisch vor Augen geführt. Des­halb begrüße ich das Projekt KRITIS ausdrücklich: Das Projekt will helfen, unsere kritische Infrastruk­tur bereits durch vorausschauende Planung zu schützen und so im Gefahrenfall besser vorbereitet zu sein", sagt Niedersachsens Europa- und Regionalministerin Wiebke Osigus.

Neben der Frage der Versorgungssicherheit und dem sicheren Ausbau kritischer Infrastrukturen, stellt der Fachkräftemangel eine weitere zentrale Herausforderung für den Ausbau der Erneuerbaren dar. Dass der Nordwesten seiner Vorreiterrolle im Rahmen der Energiewende nur gerecht werden könne, wenn genügend Fachkräfte in Verwaltung und Unternehmen die Energiewende in die Umsetzung bringen, sind sich Bürgermeister Bovenschulte und Ministerin Osigus einig. ,,Zwei der ausgewählten Pro­jekte leisten dazu einen wertvollen Beitrag. Das Projekt Perspektiven in der Metropolregion Nord­west - Ausbildung mit Energie vermittelt Schülerinnen und Schülern einen praxisnahen Einblick in die Berufsvielfalt der Energieberufe", so Bürgermeister Bovenschulte. ,,Das Projekt Weiterbildung Ge­nehmigungspraxis für die Energiewende in der Metropolregion Nordwest widmet sich dem großen Qualifizierungsbedarf für die neuen Technologien und Vorschriften", erläutert Ministerin Osigus.

Neben der Schaffung grundlegender Rahmenbedingungen für den Erfolg der Energiewende braucht es belastbare Zahlen über zu erwartende Wasserstoffbedarfe - besonders zur Abschätzung von erforder­lichen Produktionskapazitäten sowie von Import- und Verteilinfrastrukturen. Das Projekt H2Demand in der Metropolregion Nordwest plant deshalb die Erstellung eines ganzheitlichen Bildes der Wasser­stoffbedarfe in Bremerhaven sowie des Landkreises und der Stadt Cuxhaven, basierend auf einer re­präsentativen Befragung von Stakeholdern aus Industrie, Gewerbe, landwirtschaftlichen Betrieben und Energieversorgungsunternehmen. Parallel dazu befasst sich das Projekt Erzeugung von salzar­mem Meerwasser für die grüne Wasserstoffindustrie in der Metropolregion Nordwest - BDSALgreenH2 mit den Auswirkungen des Hochlaufes der Wasserstoffwirtschaft auf den regionalen Wasserbedarf. Im Rahmen des Projektes soll erforscht werden, wie Wasserstoff ressourcenschonend hergestellt werden kann, indem mittels Algen salzarmes Meerwasser für die grüne Wasserstoffindust­rie in der Metropolregion Nordwest erzeugt und wertvolles Trinkwasser gespart wird. ,,Unsere Trink­wasservorkommen sind endlich. Wenn wir uns die bloßen Mengen anschauen, die wir für zukünftige Ausbauvorhaben benötigen, wird ganz deutlich, dass wir den Schutz der Umwelt parallel immer mit­ denken müssen", zeigt sich Peter Hoffmeyer, 1. Vorsitzender der Metropolregion Nordwest, überzeugt.

Hier finden Sie die Fact-Sheets der geförderten Projekte. 

Über den Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen

Der Förderfonds, der zu gleichen Teilen aus Mitteln der Länder Bremen und Niedersachsen gespeist wird, ist das zentrale Instrument zur Förderung innovativer, regionaler Kooperationsprojekte der Met­ropolregion Nordwest. Ausgestattet mit jährlich mindestens 520.000 Euro trägt der Fonds dazu bei, die regionalen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen zu vernetzen und herausragende, länderübergreifende Leuchtturmprojekte zu initiieren.

 

Text: Metropolregion Nordwest

Foto: Jörg Sarbach